
Diagnostik
Zuletzt aktualisiert: 23.08.2023 | Autor: Thomas Eigentler
Anzeichen für ein Melanom
Der Verdacht auf ein Melanom läßt sich in der Regel durch genaues Anschauen der Haut äußern. Häufig erscheint ein Melanom bräunlich bis bläulich rot, schwärzlich oder auch weißlich grau. Meist ist es unregelmäßig geformt. Oftmals fällt es auf, weil es anders als die restlichen Pigmentmale wirkt („Hässliches Entlein“).
Selten gibt es rötlich aussehende Melanome. In der Fachsprache heißen sie amelanotische Melanome.
Auf einen Blick lässt sich jedoch nicht immer sicher sagen, ob es sich um ein harmloses Hautmal oder um Hautkrebs handelt. Hierzu werden ggf. weitere Hilfsmittel benötigt.
- Hautuntersuchung mit einer Lupe (Dermaskopie)
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt soll Ihnen daher die Untersuchung der Hautveränderungen mit einer besonderen Lupe, dem Dermatoskop, anbieten. Hierfür sollen die Hautärzte speziell ausgebildet sein. Das Dermatoskop ist eine besonders beleuchtete Lupe, mit der die Ärztin sich die verdächtige Hautstelle genauer anschaut. Häufig lassen sich so Verdachtsfälle entkräften.
Wenn für den Moment Entwarnung gegeben werden kann, kann Ihnen auch die sogenannte digitale Dermatoskopie angeboten werden. Mit diesem Untersuchungsverfahren machen die Ärzte bei der Untersuchung Fotos des Hautmals, die gespeichert werden. Bei späteren Kontrolluntersuchungen lässt sich dann der frühere mit dem derzeitigen Zustand vergleichen. So kann besser beurteilt werden, ob sich die Stelle verändert hat. Damit lassen sich vermutlich Melanome entdecken, die sich nur durch ihr Wachstum verraten und die bei einer einzelnen Untersuchung möglicherweise unentdeckt bleiben würden.
Für Menschen mit stark erhöhtem Risiko für ein Melanom gibt es auch die Möglichkeit, ein Foto vom gesamten Körper anzufertigen. Es gibt Hinweise aus Studien, dass danach weniger Hautproben unnötig entfernt werden.
- Hautuntersuchung mit anderen Hilfsmitteln
Die sogenannte konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie vergrößert die Hautzellen so stark, dass die einzelnen Zellen der Haut sehr genau zu erkennen sind. Dieses Untersuchungsverfahren kann helfen, Melanome von anderen Hautmalen zu unterscheiden. Die Untersuchungsmethode bieten zurzeit nur wenige Hautärztinnen an. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten zurzeit nicht.
- Das auffällige Hautmal entfernen und im Labor untersuchen
Bleibt der Verdacht auf ein Melanom nach der Hautuntersuchung bestehen, so soll Ihnen die Entfernung des auffälligen Hautmals angeboten werden. Die auffällige Stelle soll dabei vollständig herausgeschnitten werden. Empfohlen wird, dass seitlich um das Hautmal etwa 2 mm normale Haut mit entfernt wird. In die Tiefe soll das Hautmal bis zum Fettgewebe entnommen werden. Die Untersuchung des Hautstücks findet im Labor unter dem Mikroskop statt. Die Entnahme und Untersuchung von Gewebe heißt in der Fachsprache Biopsie.
Ist das Hautstück sehr groß oder liegt es an einer sichtbaren Stelle wie im Gesicht, kann auch nur ein Teil der Hautstelle herausgeschnitten werden. Allerdings soll dann dem Untersucher im Labor mitgeteilt werden, wie die gesamte Hautstelle aussieht.
In der Regel wird das Hautmal in örtlicher Betäubung entnommen. Je nach Größe des entfernten Hautstücks bleibt eine mehr oder weniger große Narbe zurück. Andere Nebenwirkungen wie Infektionen oder übermäßige Blutungen und Schmerzen sind eher selten.
- Diagnose Melanom – wie geht es weiter?
Liegt bei Ihnen ein Melanom vor, sind häufig weitere Untersuchungen notwendig. Das Behandlungsteam schaut, ob sich der Krebs über die Haut in die Umgebung oder in weiter entfernte Organe ausgebreitet hat. Die Fachleute bezeichnen dies als sogenannte Ausbreitungsdiagnostik. Sie legen damit das Krankheitsstadium fest, also ob sich Ihr Melanom in einem frühen, fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium befindet. So können sie den Krankheitsverlauf besser abschätzen und mit Ihnen gemeinsam die Behandlung planen.
Nach der Arztbefragung erfolgt die gründliche Ganzkörperinspektion einschließlich der einsehbaren Schleimhäute.
Hautveränderungen werden mit einer besonderen Lupe, dem Dermatoskop, untersucht.
INTERESSENSKONFLIKTE
Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.