Diagnostik und Tumorstadien

Zuletzt aktualisiert: 14.03.2024 | Autor: Thomas Eigentler

Anzeichen für ein Melanom

Der Verdacht auf ein Melanom läßt sich in der Regel durch genaues Anschauen der Haut äußern. Häufig erscheint ein Melanom bräunlich bis bläulich rot, schwärzlich oder auch weißlich grau. Meist ist es unregelmäßig geformt. Oftmals fällt es auf, weil es anders als die restlichen Pigmentmale wirkt („Hässliches Entlein“).

Selten gibt es rötlich aussehende Melanome. In der Fachsprache heißen sie amelanotische Melanome.

Auf einen Blick lässt sich jedoch nicht immer sicher sagen, ob es sich um ein harmloses Hautmal oder um Hautkrebs handelt. Hierzu werden ggf. weitere Hilfsmittel benötigt.

  • Hautuntersuchung mit einer Lupe (Dermaskopie)

    Ihre Ärztin oder Ihr Arzt soll Ihnen daher die Untersuchung der Hautveränderungen mit einer besonderen Lupe, dem Dermatoskop, anbieten. Hierfür sollen die Hautärzte speziell ausgebildet sein. Das Dermatoskop ist eine besonders beleuchtete Lupe, mit der die Ärztin sich die verdächtige Hautstelle genauer anschaut. Häufig lassen sich so Verdachtsfälle entkräften.

    Wenn für den Moment Entwarnung gegeben werden kann, kann Ihnen auch die sogenannte digitale Dermatoskopie angeboten werden. Mit diesem Untersuchungsverfahren machen die Ärzte bei der Untersuchung Fotos des Hautmals, die gespeichert werden. Bei späteren Kontrolluntersuchungen lässt sich dann der frühere mit dem derzeitigen Zustand vergleichen. So kann besser beurteilt werden, ob sich die Stelle verändert hat. Damit lassen sich vermutlich Melanome entdecken, die sich nur durch ihr Wachstum verraten und die bei einer einzelnen Untersuchung möglicherweise unentdeckt bleiben würden.

    Für Menschen mit stark erhöhtem Risiko für ein Melanom gibt es auch die Möglichkeit, ein Foto vom gesamten Körper anzufertigen. Es gibt Hinweise aus Studien, dass danach weniger Hautproben unnötig entfernt werden.

  • Hautuntersuchung mit anderen Hilfsmitteln

    Die sogenannte konfokale Laser-Scanning-Mikroskopie vergrößert die Hautzellen so stark, dass die einzelnen Zellen der Haut sehr genau zu erkennen sind. Dieses Untersuchungsverfahren kann helfen, Melanome von anderen Hautmalen zu unterscheiden. Die Untersuchungsmethode bieten zurzeit nur wenige Hautärztinnen an. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten zurzeit nicht.

  • Das auffällige Hautmal entfernen und im Labor untersuchen

    Bleibt der Verdacht auf ein Melanom nach der Hautuntersuchung bestehen, so soll Ihnen die Entfernung des auffälligen Hautmals angeboten werden. Die auffällige Stelle soll dabei vollständig herausgeschnitten werden. Empfohlen wird, dass seitlich um das Hautmal etwa 2 mm normale Haut mit entfernt wird. In die Tiefe soll das Hautmal bis zum Fettgewebe entnommen werden. Die Untersuchung des Hautstücks findet im Labor unter dem Mikroskop statt. Die Entnahme und Untersuchung von Gewebe heißt in der Fachsprache Biopsie.

    Ist das Hautstück sehr groß oder liegt es an einer sichtbaren Stelle wie im Gesicht, kann auch nur ein Teil der Hautstelle herausgeschnitten werden. Allerdings soll dann dem Untersucher im Labor mitgeteilt werden, wie die gesamte Hautstelle aussieht.
    In der Regel wird das Hautmal in örtlicher Betäubung entnommen. Je nach Größe des entfernten Hautstücks bleibt eine mehr oder weniger große Narbe zurück. Andere Nebenwirkungen wie Infektionen oder übermäßige Blutungen und Schmerzen sind eher selten.

  • Diagnose Melanom – wie geht es weiter?

    Liegt bei Ihnen ein Melanom vor, sind häufig weitere Untersuchungen notwendig. Das Behandlungsteam schaut, ob sich der Krebs über die Haut in die Umgebung oder in weiter entfernte Organe ausgebreitet hat. Die Fachleute bezeichnen dies als sogenannte Ausbreitungsdiagnostik. Sie legen damit das Krankheitsstadium fest, also ob sich Ihr Melanom in einem frühen, fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium befindet. So können sie den Krankheitsverlauf besser abschätzen und mit Ihnen gemeinsam die Behandlung planen.

Nach der Arztbefragung erfolgt die gründliche Ganzkörperinspektion einschließlich der einsehbaren Schleimhäute.
Hautveränderungen werden mit einer besonderen Lupe, dem Dermatoskop, untersucht.
INTERESSENSKONFLIKTE

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Molekulare Analyse des Tumors

Zuletzt aktualisiert: 30.01.2024 | Autor: Thomas Eigentler

Krebsgene beim Melanom bestimmen

In jeder Zelle des Körpers findet sich im Zellkern in einzelnen Genen das gesamte Erbgut des Menschen. Sind Gene verändert, kann dies zu Krebswachstum führen. Manche Veränderungen in den Genen, man sagt auch Mutationen, sind vererbt und deshalb in allen Körperzellen zu finden. Andere Mutationen werden im Laufe des Lebens spontan erworben und finden sich nur in den Krebszellen. Beim Melanom findet sich:

  • bei etwa 45 von 100 Erkrankten ein verändertes BRAF-Gen;
  • bei etwa 15 von 100 Erkrankten ein verändertes NRAS-Gen;
  • bei etwa 5 von 100 Erkrankten ein verändertes c-KIT-Gen; allerdings nur, wenn die Melanome an Händen oder Füßen (akrale Melanome) oder in den Schleimhäuten sitzen.

Für sehr weit fortgeschrittene oder metastasierte Melanome mit veränderten Genen gibt es besondere Medikamente. Daher sollten nach Expertenmeinung Ihre Melanomzellen ab dem Tumorstadium IIIB auch auf veränderte Krebsgene hin untersucht beziehungsweise der Mutationsstatus bestimmt werden.

Sind Gene verändert, kann dies zu Krebswachstum führen.
Manche Veränderungen in den Genen sind vererbt und deshalb in allen Körperzellen zu finden.
Andere Mutationen werden im Laufe des Lebens spontan erworben und finden sich nur in den Krebszellen.
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Wächterlymphknoten

Zuletzt aktualisiert: 30.01.2024 | Autor: Thomas Eigentler

Was ist ein Wächterlymphknoten?

Krebszellen können sich über die Lymphe in den Lymphbahnen im Körper ausbreiten. Die Lymphe ist wie das Blut eine Körperflüssigkeit. Sie sammelt sich in Lymphknoten und wird dort gefiltert und wieder abgegeben. Das Lymphsystem reguliert einerseits die Flüssigkeit in den Geweben des Körpers, andererseits gehört es zum Immunsystem.

Lymphknoten finden sich im ganzen Körper. Sie sind 5 bis 20 mm groß und von einer Kapsel umgeben. Wenn ein Lymphknoten verdickt ist, kann das darauf hindeuten, dass der Körper eine Infektion, Entzündung oder fehlerhafte Körperzellen bekämpft.

Ein Wächterlymphknoten ist der Knoten, der von einem Tumor aus im Abflussgebiet der Lymphe am nächsten liegt. Wenn ein Tumor Metastasen bildet, wird der Wächterlymphknoten meist zuerst befallen. Findet man dort keine Krebszellen, kann man also davon ausgehen, dass der Tumor wahrscheinlich noch nicht gestreut hat. Um das Stadium des Melanoms beurteilen zu können, kann also eine Untersuchung der Wächterlymphknoten hilfreich sein. Fachleute bezeichnen den Wächterlymphknoten auch als Sentinellymphknoten.

  • Wann der Wächterlymphknoten entnommen werden soll

    Grundsätzlich gilt: Je dicker das Melanom, desto wahrscheinlicher ist der Wächterlymphknoten befallen, und desto ungünstiger ist der Krankheitsverlauf. Wenn nicht bereits aus anderen Untersuchungen nahe oder ferne Metastasen bekannt sind, soll der Arzt ab einer Tumordicke von 1 mm den Wächterlymphknoten entnehmen und im Labor untersuchen lassen. Manchmal sollte das Operationsteam den Wächterlymphknoten bereits ab einer Tumordicke von nur 0,75 mm entnehmen.

    Dies ist der Fall, wenn:

    • der Krebs ulzeriert ist (, d.h. einen Substanzdefekt hat);
    • Sie jünger als 40 Jahre sind;
    • sich der Krebs besonders häufig teilt, vermutlich also schnell wächst (hohe Mitoserate).

    Obwohl die Untersuchung des Wächterlymphknotens wichtig ist, ist sie nicht grundsätzlich bei jedem Melanom angebracht. Sie muss wohlüberlegt sein, da der Eingriff eine kleine Operation in örtlicher Betäubung ist. Bei etwa jedem zehnten Operierten treten leichtere Komplikationen auf wie Infektionen der Wunde, Blutergüsse (Hämatom) und Ansammlungen von Wundflüssigkeit (Serom). In seltenen Fällen kommt es zu schweren Komplikationen, zum Beispiel Schäden an den Nerven.

  • Wie der Wächterlymphknoten entnommen werden soll

    Um den Wächterlymphknoten entnehmen zu können, muss er zunächst gefunden werden. Dazu sollte die Ärztin oder der Arzt eine Flüssigkeit mit radioaktiv markierten Teilchen in die Haut spritzen, die sich im Wächterlymphknoten anreichern. Manchmal wird zusätzlich ein Farbstoff zum Markieren verwendet. Wenn sich mehrere Lymphknoten markieren und sich keiner von den anderen eindeutig abgrenzt, entnimmt der Arzt alle markierten Lymphknoten.

  • Aufbereiten und Beurteilen des Wächterlymphknotens

    Genaue Informationen über den Wächterlymphknoten sind wichtig, da sich danach das weitere Vorgehen richtet. Im Labor soll daher ein erfahrener Gewebespezialist, ein sogenannter Histopathologe, nach einem ganz bestimmten Verfahren den Wächterlymphknoten untersuchen. Standardisierte Verfahren legen fest, wie der Lymphknoten geschnitten und gefärbt werden soll. Die Histopathologin oder der Histopathologe sollen feststellen,

    • ob im Lymphknoten Pigmentzellen oder Melanomzellen vorliegen;
    • falls Melanomzellen vorhanden sind: wie diese aussehen und wie der größte Durchmesser ist.

    Allgemein gilt: Die Krankheit verläuft umso günstiger, je weniger Melanomzellen sich im Wächterlymphknoten finden.

  • Weiteres Vorgehen nach der Untersuchung des Wächterlymphknotens

    Der Arzt soll Ihnen vorbeugend keine weiteren Lymphknoten entnehmen, wenn bei der Entfernung des Wächterlymphknotens keine Metastasen gefunden wurden. Aussagekräftige Studien haben gezeigt, dass Erkrankte genauso lange überleben, wenn die Lymphknoten erst bei nachgewiesenem Befall mit Metastasen entfernt werden. Ohne den Nachweis von Metastasen soll demnach nur das Melanom entfernt werden.

    Schlagwörter: Lymphknoten, Metastasen, Wächterlymphknoten

Wenn ein Tumor Metastasen bildet, wird der Wächterlymphknoten meist zuerst befallen.
Je dicker das Melanom, desto wahrscheinlicher ist der Wächterlymphknoten befallen und desto ungünstiger ist der Krankheitsverlauf.
Die Krankheit verläuft umso günstiger, je weniger Melanomzellen sich im Wächterlymphknoten finden.
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Ausbreitungsdiagnostik

Zuletzt aktualisiert: 30.01.2024 | Autor: Thomas Eigentler

Unter Ausbreitungsdiagnostik werden Maßnahmen zusammengefasst, die Tumorabsiedlungen (Metastasen) erkennen. Dies kann z.B. ein Ultraschall der Haut und Lymphknoten oder die Bestimmung des Tumormarkers sein. Je nach Tumorstadium und Zeitspanne seit dem letzten tumor relevanten Ereignisses, wie einem Rückfall der Hautkrebserkrankung oder dem Auftritt eines Zweithautkrebses, kann sich die Häufigkeit und die Art der Ausbreitungsdiagnostik unterscheiden (siehe Tabelle). Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie beraten, welche Methode für Sie in Ihrer Situation die geeignetste ist.

Computertomographie (CT)

Bei der Computertomographie werden viele einzelne Röntgenschnitte quer durch die Körperregionen aufgenommen. Diese Schnitte werden per Computer in ein dreidimensionales Bild umgerechnet.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Diese Methode macht sich den Magnetismus von Körpergeweben zunutze. Es werden dabei viele einzelne Schnitte quer durch die Körperregionen aufgenommen und per Computer in ein dreidimensionales Bild umgerechnet.

Positronenemissionstomographie (PET/PET-CT)

Bei der PET wird eine schwach radioaktive, zuckerähnliche Substanz gespritzt. Diese Substanz reichert sich in Zellen mit vermehrtem Stoffwechsel (z.B. Krebszellen oder auch Entzündungszellen) an. Im Anschluss können mit der PET-Kamera Regionen mit unterschiedlicher Stoffwechselaktivität dreidimensional abgebildet werden. Dadurch können z.B. Metastasen identifiziert werden. Die PET/CT verknüpft die beiden bildgebenden Verfahren PET und CT.

(Lymphknoten-)Sonographie

Die (Lymphknoten-)Sonographie ist ein Untersuchungsverfahren zur Erkennung und Bewertung von Strukturen in der Haut oder den Lymphknoten mit Ultraschall.

Tumormarker

Tumormarker sind biologische Substanzen in Körperflüssigkeiten (nochmalerweise im Blut), die unter anderem von Tumoren oder Metastasen abgegeben werden. Eine erhöhte Konzentration solcher Tumormarker kann auf einen Tumor oder auf Metastasen hindeuten. Sie sind nicht alleinig als Diagnosemaßnahme sinnvoll, sondern unterstützen die Diagnostik. Die meisten Tumormarker sind daher weniger zum Screening als zur Verlaufskontrolle geeignet. Beim Melanom wird in der Regel der Tumormarker S100 bestimmt.

Unter Ausbreitungsdiagnostik werden Maßnahmen zusammengefasst, die Tumorabsiedlungen (Metastasen) erkennen.
Je nach Tumorstadium und Zeitspanne seit dem letzten tumorrelevanten Ereignisses, wie einem Rückfall der Hautkrebserkrankung oder dem Auftritt eines Zweithautkrebses, kann sich die Häufigkeit und die Art der Ausbreitungsdiagnostik unterscheiden.
Tumormarker sind biologische Substanzen in Körperflüssigkeiten (nochmalerweise im Blut), die unter anderem von Tumoren oder Metastasen abgegeben werden. Eine erhöhte Konzentration solcher Tumormarker kann auf einen Tumor oder auf Metastasen hindeuten.
  • REFERENZEN
    • [1] Patientenleitlinie Melanom - Eine Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des schwarzen Hautkrebses;
    • [2] Livingstone, E., Eigentler, T. K., Windemuth-Kieselbach, C., Hauschild, A., Rompel, R., Trefzer, U., Nashan, D., Kilian, K., Debus, D., Kähler, K. C., Mauerer, A., Möllenhoff, K., Dippel, E., & Schadendorf, D. (2015). Actual practice of melanoma follow-up and treatment in Germany: results of a prospective, longitudinal cohort study. The British journal of dermatology, 172(6), 1646–1650.
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Stadieneinteilung des Melanoms

Zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 | Autor: Astrid Doppler, Elisabeth Livingstone

Überblick

Mit der Stadieneinteilung wird das Ausmaß der Krebserkrankung in Ihrem Körper beschrieben. Die Stadieneinteilung richtet sich nach den Merkmalen des ursprünglichen (primären) Melanoms und danach, ob/wie weit es sich in Ihrem Körper ausgebreitet hat.

Ihr Behandlungsteam sollte die aktuelle TNM-Klassifikation und Stadieneinteilung der American Joint Committee on Cancer (AJCC) des Melanoms für die Einteilung nutzen. Für die Stadieneinteilung werden fünf römische Ziffern (0 bis IV) und bis zu vier Buchstaben (A bis D) verwendet, die ein höheres Risiko innerhalb jedes Stadiums angeben. Ihr Stadium ist wichtig, weil die Behandlungsmöglichkeiten und Prognosen von diesem Stadium abhängen.

Es gibt fünf Melanomstadien: 0 bis IV. Einige Stadien haben Untergruppen; die Buchstaben A bis D stehen für diese Untergruppen. Je höher die Zahl und der Buchstabe, desto größer ist das Ausmaß der Erkrankung und (im Allgemeinen) desto schlechter die Prognose. So ist beispielsweise Stadium II ernster als Stadium I, und Stadium IIIC ist ernster als Stadium IIIB.

Melanom im Stadium 0 (in situ)

Beim Melanom im Stadium 0 ist der bösartige Tumor noch auf die obere Hautschicht beschränkt und durchbricht die sogenannte Basalzellschicht noch nicht. Das Melanom ist in situ, was im Lateinischen "an Ort und Stelle" bedeutet. Ein Melanoma in situ kann nicht streuen, kann aber weiter in die Tiefe wachsen und zu einem invasiven Melanom, also einem Tumor, der die Basalzellschicht durchbrochen hat, werden. Lesen Sie mehr

Melanom im Stadium I (lokalisierter Tumor)

Beim Melanom im Stadium I befinden sich Krebszellen sowohl in der Epidermis (Oberhaut) als auch in der Dermis (Lederhaut). Ein Melanom im Stadium I ist bis zu maximal 2 mm dick und kann eine Ulzeration (die Tumor ist nach außen hin geöffnet, er kann bluten, nässen und Krusten bilden) aufweisen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich der Krebs auf Lymphknoten oder entfernte Stellen ausgebreitet hat (Metastasierung). Lesen Sie mehr

Melanom im Stadium II (lokalisierter Tumor)

Das Melanom im Stadium II ist durch die Tumordicke >2 mm und die Ulzeration definiert. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich der Krebs auf die Lymphknoten oder entfernte Stellen ausgebreitet ha. Lesen Sie mehr

Melanom im Stadium III (regionale Ausbreitung)

Das Melanom im Stadium III wird durch die Tumordicke, die Ulzeration und den Grad der regionalen Ausbreitung bestimmt. Beim Melanom im Stadium III hat der Krebs in einen oder mehrere regionale Lymphknoten gestreut und/oder es sind Hautmetastasen (sogenannte In-Transit- oder Satellitenmetastase) aufgetreten. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich der Krebs auf entfernte Stellen ausgebreitet hat. Lesen Sie mehr

Melanom im Stadium IV (Metastasierung über regionale Lymphknoten hinaus)

Beim Melanom im Stadium IV hat sich das Melanom über die umgebende Haut und die regionalen Lymphknoten hinaus in weiter entfernte Bereiche des Körpers ausgebreitet. Am häufigsten sind Fernmetastasen in der Haut und in den Lymphknoten (jeweils nachgeschaltet nach der ersten Lymphknotenstation) zu finden, gefolgt von Lunge, Leber, Gehirn, Knochen und/oder Darm. Lesen Sie mehr

1. Das Melanom sollte nach der AJCC-Klassifikation eingeteilt werden
2. Je höher die Zahl und der Buchstabe, desto größer ist das Ausmaß der Erkrankung
3. Von der Stadieneinteilung hängt die Prognose, Therapie und Nachsorge ab
  • REFERENZEN
    • [1] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-024OLp_S3_Melanom-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2020-08_1.pdf
    • [2] Gershenwald JE et al. Melanoma staging: Evidence-based changes in the American Joint Committee on Cancer eighth edition cancer staging manual. CA Cancer J Clin. 2017 Nov;67(6):472-492
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Stadium I

Zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 | Autor: Astrid Doppler, Elisabeth Livingstone

Beim Melanom im Stadium I befinden sich die Krebszellen sowohl in der Oberhaut (Epidermis) als auch in der darunterliegenden Lederhaut (Dermis). Zum Stadium I zählen Melanome bis zu einer Tumordicke von 2 mm ohne Hinweis auf eine Streuung (Metastasierung). Es gibt zwei Untergruppen des Melanoms im Stadium I: IA und IB.

Merkmale des Melanoms im Stadium I

Melanome im Stadium I werden durch zwei Hauptmerkmale definiert: Tumordicke und Ulzeration.

  • Tumordicke (auch Breslow-Dicke genannt): wie tief der Tumor in die Haut eingedrungen ist. Die Dicke wird in Millimetern (mm) gemessen.
  • Ulzeration: wenn die Epidermis (oder Oberhaut), die einen Teil des Melanoms bedeckt, nicht intakt ist. Eine Ulzeration kann nur unter dem Mikroskop, nicht aber mit bloßem Auge erkannt werden.

Stadium IA:

  • Tumore, die weniger als 0,8 mm groß sind und keine Ulzeration aufweisen.

    Stadium IB:

  • Tumore, die größer als 1,0 mm und bis zu 2,0 mm ohne Ulzeration sind.
  • Tumore mit einer Größe von weniger als 0,8 mm mit Ulzeration und Tumore mit einer Größe zwischen 0,8 mm und 1,0 mm mit oder ohne Ulzeration. ABER: wenn in dieser Kategorie eine Sentinel-Lymphknotenbiopsie (SLNB) erfolgt und kein Hinweis für eine Lymphknotenmetastasierung gefunden wird, wird der Tumor auf das Stadium IA korrigiert. Warum? Ersteres ist das klinische Stadium, letzteres ist das pathologische Stadium. Das Stadium kann zu verschiedenen Zeitpunkten einer Krebsbehandlung definiert werden, und neue Informationen können manchmal eine neue Stadieneinteilung ergeben. Die klinische Stadieneinteilung ist die Bewertung Ihres Melanoms nach der ursprünglichen Tumorbiopsie, die pathologische Stadieneinteilung ist die Bewertung nach SLNB und Nachexzision. Hat die SLNB Hinweise auf eine Ausbreitung in die Lymphknoten ausgeschlossen, ist das Melanom mit großer Wahrscheinlichkeit weniger riskant, weshalb der Tumor nun heruntergestuft wird in das Stadium IA. Wenn keine SLNB erfolgt, gibt es keine pathologische Stadiengruppe, und die klinische Stadiengruppe bleibt Stadium IB.

Risiko: Patienten mit einem Melanom im Stadium I haben ein geringes Risiko für eine Streuung (Metastasierung)

1. Untergruppen im Stadium I sind IA und IB
2. Das Melanom im Stadium I wird durch die Tumordicke und die Ulzeration definiert
3. Es gibt keinen Hinweis für eine Ausbreitung auf nahe gelegene Lymphknoten oder entfernte Stellen
  • REFERENZEN
    • [1] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-024OLp_S3_Melanom-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2020-08_1.pdf
    • [2] Gershenwald JE et al. Melanoma staging: Evidence-based changes in the American Joint Committee on Cancer eighth edition cancer staging manual. CA Cancer J Clin. 2017 Nov;67(6):472-492.
INTERESSENSKONFLIKTE

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Stadium II

Zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 | Autor: Astrid Doppler, Elisabeth Livingstone

Beim Melanom im Stadium II befinden sich die Krebszellen sowohl in der Oberhaut, der Epidermis, als auch in der Lederhaut, der Dermis. Das Melanom birgt ein höheres Risiko als Stadium I, entweder aufgrund der höheren Tumordicke oder des Vorhandenseins einer Ulzeration, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich der Krebs ausgebreitet hat (Metastasierung). Es gibt drei Untergruppen des Melanoms im Stadium II: IIA, IIB und IIC.

Melanome im Stadium II werden durch zwei Hauptmerkmale definiert: Tumordicke und Ulzeration.

  • Tumordicke (auch Breslow-Dicke genannt): wie tief der Tumor in die Haut eingedrungen ist. Die Dicke wird in Millimetern (mm) gemessen.
  • Ulzeration: wenn die Epidermis (oder Oberhaut), die einen Teil des Melanoms bedeckt, nicht intakt ist. Eine Ulzeration kann nur unter dem Mikroskop, nicht aber mit bloßem Auge erkannt werden.

Untergruppen des Melanoms im Stadium II

Stadium IIA

  • Der Tumor ist 1,01 - 2,0 mm dick, mit Ulzeration, ODER der Tumor ist 2,01 - 4,0 mm dick, ohne Ulzeration.
  • Es gibt keine Hinweise auf eine Ausbreitung in nahe gelegene Lymphknoten.
  • Es gibt keine Anzeichen für eine Metastasierung in entfernte Bereiche.

Stadium IIB

  • Der Tumor ist 2,01 - 4,0 mm dick, mit Ulzeration, ODER der Tumor ist mehr als 4,0 mm dick, ohne Ulzeration.
  • Es gibt keine Hinweise auf eine Ausbreitung in nahe gelegene Lymphknoten.
  • Es gibt keine Anzeichen für eine Metastasierung in entfernte Bereiche.

Stadium IIC

  • Der Tumor ist mehr als 4,0 mm dick, mit Ulzeration.
  • Es gibt keine Hinweise auf eine Ausbreitung in nahe gelegene Lymphknoten.
  • Es gibt keine Anzeichen für eine Fernmetastasierung.

Risiko: das Melanom im Stadium II hat ein mittleres bis hohes Risiko für eine Metastasierung

1. Das Melanom im Stadium II wird durch die Tumordicke (Breslow-Tiefe) und die Ulzeration definiert.
2. Es gibt keinen Hinweis für eine Metastasierung
3. Risiko für eine Metastasierung: mittel bis hoch
  • REFERENZEN
    • [1] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-024OLp_S3_Melanom-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2020-08_1.pdf
    • [2] Gershenwald JE et al. Melanoma staging: Evidence-based changes in the American Joint Committee on Cancer eighth edition cancer staging manual. CA Cancer J Clin. 2017 Nov;67(6):472-492.
INTERESSENSKONFLIKTE

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Stadium III

Zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 | Autor: Astrid Doppler, Elisabeth Livingstone

Melanome im Stadium III sind Tumore, die sich auf regionale Lymphknoten ausgebreitet und/oder bei denen Hautmetastasen in der Umgebung des Melanoms aufgetreten sind, bei denen es jedoch keine Anzeichen für Fernmetastasen gibt. Mit regional (lokal) ist dabei eine Streuung auf dem Weg bis zu bzw. bis in die nächstgelegenen Lymphknoten, aber nicht an entfernte Stellen, gemeint. Es gibt vier Untergruppen des Melanoms im Stadium III: IIIA, IIIB, IIIC, IIID.

Das Melanom im Stadium III wird neben der Tumordicke und Ulzeration durch die Anzahl und Mikro- oder Makrometastasierung der Lymphknoten und durch das Vorliegen von Hautmetastasen definiert.

  • Mikroskopisch, auch klinisch okkult genannt = nur bei der feingeweblichen (mikroskopischen) Untersuchung sind Tumorzellen zu sehen
  • Makroskopisch, auch klinisch nachweisbar genannt = mit bloßem Auge zu sehen oder zu tastsen oder mittels CT-/-MRT oder Ultraschall entdeckt
  • Vorhandensein von Tumorablagerungen außerhalb des Primärtumors, einschließlich nahen Hautmetastasen

Die Untergruppen werden durch die TNM-Kategorien definiert. Für das Stadium III ist insbesondere das N-Stadium zusätzlich zum T-Stadium wichtig.

N steht für Node (Knoten).

Die N1-Kategorie umfasst die Ausbreitung auf nur einen Lymphknoten; ODER es liegt eine In-Transit-, Satelliten- oder Mikrosatellitenmetastase vor. N1-Unterkategorien:

  • N1a bedeutet, dass in einem bei einer Schildwächterlymphknotenbiopsie entnommenen Lymphknoten Melanomzellen nachweisbar waren (mikroskopisch positiver Lymphknoten).
  • N1b bedeutet, dass eine Lymphknotenmetastase makroskopisch (klinisch sichtbar oder tastbar oder durch CT/MRT oder Sonographie) festgestellt wurde.
  • N1c bedeutet, dass keine Lymphknotenmetastasen vorliegen, aber mindestens eine nahe Hautmetastase vorliegt.

Die N2-Kategorie umfasst die Ausbreitung in zwei oder drei Lymphknoten ODER das Vorliegen von nahen Hautmetastasen UND eines positiven Lymphknotens. N2-Unterkategorien:

  • N2a bedeutet, dass in 2 oder 3 bei einer Schildwächterlymphknotenbiopsie entnommenen Lymphknoten Melanomzellen nachweisbar waren (mikroskopisch positive Lymphknoten).
  • N2b bedeutet, dass die zwei bis drei Lymphknotenmetastase makroskopisch (klinisch sichtbar oder tastbar oder durch CT/MRT oder Sonographie) festgestellt wurden (makroskopisch positive Lymphknoten).
  • N2c bedeutet, dass ein Lymphknoten positiv war, entweder mikroskopisch oder makroskopisch nachgewiesen UND dass mindestens eine nahe Hautmetastase vorliegt.

Die Kategorie N3 umfasst die Ausbreitung in vier oder mehr Lymphknoten ODER das Vorliegen von nahen Hautmetastasen mit zwei oder mehr positiven Lymphknoten ODER eine beliebige Anzahl von miteinander verklebten (vebackenen) Lymphknnoten ohne oder mit nahen Hautmetastasen. N3-Unterkategorien:

  • N3a bedeutet, dass in 4 oder mehr bei einer Schildwächterlymphknotenbiopsie entnommenen Lymphknoten Melanomzellen nachweisbar waren (mikroskopisch positive Lymphknoten).
  • N3b bedeutet, dass die vier oder mehr Lymphknotenmetastase makroskopisch (klinisch sichtbar oder tastbar oder durch CT/MRT oder Sonographie) festgestellt wurden (makroskopisch positive Lymphknoten).
  • N3c bedeutet, dass zwei oder mehr Lymphknoten positiv waren, entweder mikroskopisch oder makroskopisch nachgewiesen UND/ODER es gibt eine beliebige Anzahl von verfilzten (verbackenen) Lymphknoten UND es gibt mindestens eine nahe Hautmetastase.

Risiko: Selbst nach einer chirurgischen Behandlung besteht bei einer Erkrankung im Stadium III ein mittleres bis hohes Risiko für eine lokale oder eine Fernmetastasierung.

1. Das Melanom im Stadium III wird durch die Tumordicke (Breslow-Tiefe) und die Ulzeration definiert.
2. Zusätzlich liegen regionale (lokale) Lymphknoten- und/oder Hautmetastasen vor, aber keine Fernmetastasen
3. Risiko: Mittleres bis hohes Risiko für regionale oder entfernte Ausbreitung
  • REFERENZEN
    • [1] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-024OLp_S3_Melanom-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2020-08_1.pdf
    • [2] Gershenwald JE et al. Melanoma staging: Evidence-based changes in the American Joint Committee on Cancer eighth edition cancer staging manual. CA Cancer J Clin. 2017 Nov;67(6):472-492.
INTERESSENSKONFLIKTE

 Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.


Stadium IV

Zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 | Autor: Astrid Doppler, Elisabeth Livingstone

Das Melanom im Stadium IV hat sich über die ursprüngliche Tumorstelle und die regionalen Lymphknoten hinaus in weiter entfernte Bereiche des Körpers ausgebreitet. Am häufigsten treten beim Melanome im Stadium IV Metastasen in der fernen Haut und den fernen Lymphknoten auf, gefolgt von Lunge, Leber, Gehirn, Knochen und/oder Darm. Der Serumspiegel der Laktatdehydrogenase (LDH) im Blut kann erhöht sein, muss es aber nicht.

Das Melanom im Stadium IV wird durch zwei Hauptmerkmale definiert:

  • Lage der Fernmetastasen
  • LDH-Spiegel

Untergruppen des Melanoms im Stadium IV

Es gibt keine Untergruppen für das Melanom im Stadium IV. Im TNM-System (das das Stadium angibt) sind die M-Kategorien und Unterkategorien jedoch hilfreich, um die Unterschiede im Stadium IV zu verstehen. ("M" steht für Metastasen.)

Die M-Kategorien und Unterkategorien basieren darauf, wo sich die Metastasen befinden und wie hoch der LDH-Wert ist. Ein höherer LDH-Wert korreliert im Allgemeinen mit einer höheren Tumorlast.

  • M1a: Der Tumor hat in entfernte Haut, Weichteilgewebe, einschließlich Muskeln, und/oder in entfernte Lymphknoten metastasiert.
    • M1a(0): LDH nicht erhöht
    • M1a(1): LDH erhöht
  • M1b: Der Tumor hat in die Lunge metastasiert (mit oder ohne M1a-Befallsherde)
    • M1b(0): LDH nicht erhöht
    • M1b(1): LDH erhöht
  • M1c: Der Tumor hat Metastasen in innere Organen gebildet (mit oder ohne M1a- oder M1b-Befallsherde)
    • M1c(0): LDH nicht erhöht
    • M1c(1): LDH erhöht
  • M1d: Der Tumor hat in das zentrale Nervensystem metastasiert (mit oder ohne M1a-, M1b- oder M1c-Befallsherde)
    • M1d(0): LDH nicht erhöht
    • M1d(1): LDH erhöht
1. Das Melanom im Stadium III wird durch die Tumordicke (Breslow-Tiefe) und die Ulzeration definiert.
2. Zusätzlich liegen regionale (lokale) Lymphknoten- und/oder Hautmetastasen vor, aber keine Fernmetastasen
3. Risiko: Mittleres bis hohes Risiko für regionale oder entfernte Ausbreitung
  • REFERENZEN
    • [1] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-024OLp_S3_Melanom-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2020-08_1.pdf
    • [2] Gershenwald JE et al. Melanoma staging: Evidence-based changes in the American Joint Committee on Cancer eighth edition cancer staging manual. CA Cancer J Clin. 2017 Nov;67(6):472-492.
INTERESSENSKONFLIKTE

 Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.


In-situ Melanom

Zuletzt aktualisiert: 08.02.2024 | Autor: Friedegund Meier

Was ist ein in-situ Melanom?

Ein in-situ Melanom ist eine frühe Form des schwarzen Hautkrebses, bei der sich die Krebszellen in der Oberhaut befinden und noch nicht in die Tiefe eingedrungen sind. Sie haben noch nicht die Basalmembran durchbrochen. Ein in-situ Melanom metastasiert nicht, das heißt es breitet sich nicht über die Lymph- oder/und Blutgefäße weiter aus.

  • Wie wird ein in-situ Melanom verursacht?

    Ursache ist eine Schädigung der Erbinformation (DNA) der pigmentbildenden Zellen in der Haut (Melanozyten), bei der die UV-Strahlung eine große Rolle spielt. Im Verlauf vermehren sich die entarteten Zellen und es entwickelt sich ein Tumor.

  • Wie sieht ein in-situ Melanom aus?

    Meistens, aber nicht immer, ist das in-situ Melanom ein unregelmäßig pigmentierter Hautfleck. Zur Früherkennung eines in-situ Melanoms können die ABCDE (siehe Selbstuntersuchung) Merkmale hilfreich sein. Weiterhin kann die „Regel des hässlichen Entleins“ (ugly duckling sign) hilfreich sein. Hierbei sind die Pigmentmale melanomverdächtig, die nicht zum PatientInnen-spezifischen Bild der übrigen Pigmentmale passen.

  • Was können die Komplikationen eines in-situ Melanoms sein?

    Ein unbehandeltes in-situ Melanom kann größer werden und im Verlauf in die Tiefe wachsen, d.h. es kann sich ein invasiver schwarzer Hautkrebs (Melanom) entwickeln. Wenn das Melanom in die Tiefe wächst, können sich Melanomzellen über die Lymph- und Blutgefäße im Körper verbreiten, das heißt metastasieren.

  • Wie wird ein in-situ Melanom diagnostiziert?

    Die Verdachtsdiagnose in-situ Melanom kann durch eine klinische Untersuchung gestellt werden. Eine zusätzliche Untersuchung mit dem Dermatoskop (Auflichtmikroskop) kann die Verdachtsdiagnose unterstützen. Die Verdachtsdiagnose wird durch die feingewebliche (histologische) Untersuchung des operativ entfernten Pigmentflecks bestätigt oder ausgeschlossen. Ein in-situ Melanom entspricht dem klinischen Stadium 0 (American Joint Committee on Cancer, AJCC).

  • Wie wird ein in-situ Melanom behandelt?

    Ein in-situ Melanom soll komplett operativ mit feingeweblicher Kontrolle entfernt werden. Andere Behandlungen wie zum Beispiel Cremes oder eine Laserbehandlung werden nicht empfohlen, da Tumorreste verbleiben können, die weiter wachsen und somit die Rückfallraten hoch sind .

  • Welche Empfehlungen gibt es für die Nachsorge eines in-situ Melanoms?

    Für die Durchführung der Nachsorgeuntersuchungen wird die Anbindung des Patienten bzw. der Patientin an eine/n niedergelassenen Hautfacharzt bzw. -ärztin empfohlen. Die Nachsorgeuntersuchung sollte mindestens 1x pro Jahr durchgeführt werden.

    Bei Vorliegen von Risikofaktoren wie z.B. eine hohe Anzahl von Pigmentmalen, atypische Pigmentmale, ein oder mehrere Melanome in der eigenen Vorgeschichte oder bei einem Familienangehörigen sollten die Nachsorgeuntersuchungen engmaschiger erfolgen. Bei der Nachsorgeuntersuchung untersucht der Arzt bzw. die Ärztin die gesamte Haut, die behaarte Kopfhaut sowie die einsehbaren Schleimhäute (Mundschleimhaut, Genitalbereich und Analbereich) und untersucht gegebenenfalls auffällige Hautveränderungen mit dem Auflichtmikroskop. Die Nachsorgeuntersuchungen sollen ein eventuell zweites Melanom oder einen anderen Hautkrebs früh erkennen. Weiterhin sind monatliche Selbstuntersuchungen der Haut gegebenenfalls mit Hilfe eines Familienangehörigen empfehlenswert.

Ein in-situ Melanom ist eine frühe Form des schwarzen Hautkrebses.
Das in-situ Melanom metastasiert nicht und stellt somit keine Lebensgefahr dar.
INTERESSENSKONFLIKTE

 Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.


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