
Schutz von Kindern
Zuletzt aktualisiert: 23.05.2022 | Autor: Henriette Bunde
Kinderhaut ist ein Kapitel für sich. Denn die Haut eines Kindes ist um ein Vielfaches schutzbedürftiger als die von Erwachsenen. Das gilt besonders für die UV-Strahlung. Warum das so ist und was es bei UV-Schutz für Kinder zu beachten gibt, lesen Sie hier.
Kinderhaut ist ein eigener Hauttyp
Kinderhaut reagiert besonders empfindlich auf UV-Strahlen. Studien zeigen: Jugendliche, die in ihrer Kindheit häufig der Sonne ausgesetzt waren und Sonnenbrände hatten, weisen ein deutlich erhöhtes Risiko auf, später im Leben an Hautkrebs zu erkranken. Experten sehen den Grund dafür in der spezifischen Struktur der Kinderhaut. Zwar ist die Haut nach einem Jahr bereits vollständig entwickelt, doch die UV-empfindlichen Stammzellen liegen bei Kindern sehr viel dichter unter der Hautoberfläche als bei Erwachsenen. Dadurch sind sie UV-Strahlen stärker ausgesetzt. Auch bei Sonnenbränden reagiert die kindliche Haut anders als die Erwachsener. Dieses „Alarmsignal“ des Körpers tritt bei Kindern zeitverzögert auf. Die Haut ist dann bereits erheblich geschädigt.

Die Kleinsten brauchen den größten Schutz
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind unter keinen Umständen einen Sonnenbrand entwickelt. Schon eine leichte Rötung der Haut kann für Ihr Kind unangenehme Folgen haben. Ein schwerer Sonnenbrand kann sogar lebensbedrohend sein und muss sofort vom Arzt behandelt werden. Der besondere Sonnenschutz für Kinder wird auch im „Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung“ der Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) betont. Dort heißt es: „Vermeiden Sie zu viel Sonnenstrahlung, insbesondere bei Kindern.“
Für Babys ist die direkte Sonne tabu!
Säuglinge gehören grundsätzlich nicht in die direkte Sonne. Ihr hauteigener Sonnenschutz muss sich erst noch in den ersten 12 Lebensmonaten entwickeln. Bis es soweit ist, sind Neugeborene praktisch schutzlos der UV-Strahlung ausgeliefert und somit auf besondere Fürsorge angewiesen. Sorgen Sie deshalb immer für ausreichend Schatten und nutzen sie sonnengerechte Kleidung. Denken Sie daran: Babys können sich weder bemerkbar machen noch vor der Sonne davonlaufen. Vermeiden Sie es auch, die zarte Haut Ihres Kindes im ersten Lebensjahr unnötig mit Sonnenschutzmitteln zu belasten.
Sonne bei der Freizeitplanung beachten
Nutzen Sie am besten die schwächere Morgen- und Nachmittagssonne für gemeinsame Unternehmungen im Freien mit ihren Kindern. In der Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung am stärksten. Vermeiden Sie die Mittagssonne. Beim Packen für Tages- oder Urlaubsausflüge denken Sie an die richtige Kleidung und ausreichend Sonnenschutzmittel.
Schatten und sonnengerechte Kleidung für Kinder
Den einfachsten und wirksamsten Sonnenschutz bieten Sie Ihren Kindern im Schatten und mit sonnengerechter Kleidung. Dazu gehört eine Kopfbedeckung, die möglichst auch Ohren und Nacken schützt, möglichst lange, locker sitzende Kleidung für Oberkörper und Beine, Schuhe, die den Fußrücken bedecken und eine gute Kindersonnenbrille. Beim Baden sollten die Schultern von einem T-Shirt oder spezieller UV-Kleidung bedeckt sein. Auch für Kita und Schule gehört an sonnigen Tagen eine Kopfbedeckung mit ins Gepäck.
Sonnencreme für Kita und Schule
Für nicht von Kleidung bedeckte Hautstellen wird für Kinder wie Erwachsene Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 30 oder höher) als Schutz empfohlen. Diese sollte frei von Duftstoffen sein. Auch mit Sonnenschutz sollten Ihre Kinder nicht zu lange in der Sonne bleiben. Im Sommer ist es ratsam, wenn sich Kinder vor der Schule oder Kita mit Ihrer Hilfe eincremen. Für das Nachcremen können Sie Ihrem Kind Sonnencreme mitgeben.
Vitamin D
Vitamin D wird von der Haut durch die UV-Strahlung gebildet und spielt eine wichtige Rolle im Calciumhaushalt bzw. beim Knochenstoffwechsel. Dazu genügt jedoch Sonne in Maßen. Auch im Schatten kann Vitamin D gebildet werden. Speziell in den ersten Lebensmonaten berät Sie Ihr Kinderarzt bzw. Ihre Kinderärztin zu dem Thema und kann gegebenenfalls Vitamin-D Ergänzungsmittel verschreiben. Der Sonnenschutz sollte deshalb nicht vernachlässigt werden.
Das Wichtigste: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran
Kinder eifern Erwachsenen gern nach. Zeigen Sie dem Nachwuchs also, wie man es richtig macht und gehen Sie in den Schatten. Verbringen Sie nicht zu viel Zeit in der Sonne. Nutzen Sie stets Kleidung und Kopfbedeckung sowie ausreichend Sonnencreme als Sonnenschutz. So lernen Kinder von klein auf, wie man sich vor den Gefahren der Sonne schützen kann.
- Generelle Hinweise zum Sonnenschutz für Groß und Klein finden Sie im Kapitel Sonnenschutz.
- Mehr Informationen zu Sonnenschutz in Kitas und Schulen finden Sie hier: https://www.cleverinsonne.de/
Kinderhaut ist ein eigener Hauttyp
Die Kleinsten brauchen den größten Schutz
Für Babys ist die direkte Sonne tabu!
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran
Die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr sollte gemieden werden.
REFERENZEN
- [1] Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Prävention von Hautkrebs, Langversion 2.0, 2021, AWMF Registernummer: 032/052OLLetzter Zugriff: 18.05.2021
- [2] International Agency for Research on Cancer (IARC) / World Health Organization (WHO): Europäischer Kodex Zur Krebsbekämpfung, 2016Letzter Zugriff: 18.05.2021