Behandlung des Basalzellkarzinoms

Zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 | Autor: Carola Berking

Die Behandlung ist von Faktoren wie Tumorart, Tumorgröße, Stadium und Lage des Tumors abhängig. Beim Basalzellkarzinom gilt die Operation als Standardtherapie der ersten Wahl.

Operation

Wenn ein Basalzellkarzinom diagnostiziert wurde, wird der Tumor in der Regel operativ entfernt. Dabei sollte sichergestellt sein, dass der Tumor vollständig, also mit tumorfreien Schnitträndern, herausgeschnitten wird. Im Gesicht- und Kopfhautbereich wird dabei häufig die mikrographisch kontrollierte Chirurgie (MKC) mit systematischer Schnittrandkontrolle verwendet. An anderen Körperstellen wird ein gewisser Sicherheitsabstand eingehalten, um möglichst ein Wiederwachstum (Rezidiv) des Tumors zu vermeiden.

Nicht-operative Verfahren

Bei den eher oberflächlich wachsenden Basalzellkarzinomen werden auch nicht-operative mechanische Verfahren wie die Photodynamische Therapie (PDT), Kürettage, Kryotherapie (Kältechirurgie), Lasertherapie oder äußerlich aufzutragende Arzneimittel (z.B. 5-Fluoruracil, Imiquimod) angewandt. Bei diesen Anwendungen gibt es im Gegensatz zur Operation keine feingewebliche Kontrolle, dass alle Tumorzellen entfernt wurden. Die Rückfallquote ist daher in der Regel höher.

Strahlentherapie

Eine Strahlentherapie beim Basalzellkarzinom ist wirksam und kommt dann zum Tragen, wenn der Tumor nicht operiert werden kann und bereits fortgeschritten ist.

Systemische Therapie (Zielgerichtete Therapie)

Ist das Basalzellkarzinom örtlich stark fortgeschritten und weder für eine Operation noch für eine Strahlentherapie geeignet oder ist das Basalzellkarzinom gar metastasiert, dann wird eine medikamentöse systemische Therapie angewendet. Dabei spielt die Chemotherapie praktisch keine Rolle. Vielmehr kommt dann eine noch relativ neue zielgerichtete Therapie zum Tragen. Es werden hierbei sogenannte Hedgehog-Inhibitoren eingesetzt. Das heißt, dass der im Basalzellkarzinom abnormal aktivierte Hedgehog-Signalweg durch den eingenommenen Wirkstoff blockiert wird.

Der Signalweg wurde nach seinem Liganden Hedgehog benannt (Ligand = Stoff, der spezifisch an sein Zielprotein bindet). Dieser spielt eine wichtige Rolle in der Embryonalentwicklung und wird danach wieder abgeschaltet.

Die Hemmung des Signalweges durch einen Hedgehog-Inhibitor führt dazu, dass weniger Gene aktiv sind, die für die Zellteilung und das Überleben der Tumorzellen eine Rolle spielen.

Der Einsatz dieser Therapie muss im Vorhinein sorgfältig abgewogen werden, da sie zwar eine gute Wirkung verzeichnet, aber auch einige Nebenwirkungen wie Muskelkrämpfe, Haarausfall oder Geschmacksstörungen bis –verlust aufweisen.

Therapie des Basalzellkarzinoms mit Cemiplimab

Für die Therapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Basalzellkarzinoms ist seit Juni 2021 eine Immuntherapie mit Cemiplimab (Libtayo®) zugelassen. Cemiplimab hilft dem körpereigenen Immunsystem, Tumorzellen besser zu erkennen und effektiver zu bekämpfen.

Wie effektiv ist Cemiplimab?

Die Zulassung beruht auf einer international durchgeführten einarmigen Studie. Es wurden Patient*innen eingeschlossen, die zuvor eine Therapie mit einem Hedgehog-Signalweg-Inhibitor (Vismodegib oder Sonidegib) erhielten und diese entweder nicht vertrugen oder nach einer 9-monatigen Therapie bestenfalls eine stabile Erkrankung zeigten. Insgesamt wurden 84 Patient*innen mit lokal fortgeschrittenem und 35 mit metastasiertem Basalzellkarzinom behandelt. Erfreulicherweise wirkte das Medikament bei mehr als 90% der Studienteilnehmer:innen länger als sechs Monate und fast 80% waren auch zwei Jahre nach Studienbeginn am Leben.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Die Nebenwirkungen entsprechen weitgehend dem, was von der Therapie mit PD-1-Hemmern im Melanom oder dem kutanen Plattenepithelkarzinom bekannt ist. Prinzipiell können immunvermittelte Nebenwirkungen alle Organe wie z.B. den Magen-Darm-Trakt, die Lunge, die Hormondrüsen des Körpers oder auch Leber oder Niere betreffen. In der Zulassungsstudie traten unter Therapie schwerergradige Nebenwirkungen in insgesamt 48% der Patient*innen auf. Darunter waren am häufigsten eine Erhöhung des Blutdrucks und eine immunvermittelte Darmentzündung („Kolitis“) in jeweils 5% der behandelten Fälle, während Schlappheit, Harnwegsinfekte oder Sehstörungen in jeweils 4% der Fälle vorkamen. Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, niedrige Natriumwerte, Infektionen, Herzrhythmusstörungen und Nebenniereninsuffizienz traten in jeweils 2% auf.

Wie wird Cemiplimab angewendet?

Cemiplimab wird alle drei Wochen als intravenöse Infusion über 30 Minuten verabreicht. Ein Ansprechen wird in der Regel nach 3 Monaten mittels Beurteilung des Hautbefundes und gegebenenfalls mittels bildgebender Verfahren (Ultraschall, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie) untersucht.

Vorbereitung auf das Gespräch mit dem Hautarzt

Beim Gespräch mit dem Hautarzt sollen alle wichtigen Fragen geklärt werden. Mehr Informationen finden Sie in dem Kapitel: Vorbereitung Arztgespräch.

Fragebogen mit allen relevanten Punkten zum Download

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Beim Basalzellkarzinom gilt die Operation als Standardtherapie der ersten Wahl.
INTERESSENSKONFLIKTE

 Der Autor/die Autorin hat keine Interessenskonflikte angegeben.

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