
Nachsorge beim Merkelzellkarzinom
Zuletzt aktualisiert: 08.04.2022 | Autor: Jürgen Becker
Abstände der Kontrollen
Beim Merkelzellkarzinom besteht die Gefahr von Lokalrezidiven (Rückfällen an der Operationsstelle), regionären Lymphknotenmetastasen (Tochtergeschwulste an den Lymphknoten) und Fernmetastasen, die an der Haut aber auch allen anderen Organen auftreten können. In der Regel treten aber zuerst loko-regionäre Probleme auf.
Nach der operativen Behandlung und der Bestrahlung werden für die ersten 2 Jahre engmaschig vierteljährlich, danach weitere 3 Jahre zweimal jährlich, und ab dem 5. Erkrankungsfreien Jahr jährliche Nachsorgeunteruntersuchungen durchgeführt. Hierbei handelt es sich um Empfehlungen einer interdisziplinären Expertengruppe, da aufgrund der Seltenheit des Merkelzellkarzinoms bis heute keine wissenschaftlich gesicherten Studien zur Nachsorge existieren.
Was passiert bei der Nachsorgeuntersuchung?
Bei jeder Nachsorgeuntersuchung werden:
- das Hautorgan genau untersucht (also die gesamte Hautfläche des Körpers)
- die Lymphknoten abgetastet oder mit Ultraschall untersucht
Abhängig von der Ausbreitung des Merkelzellkarzinoms können einmal jährlich Schnittbildverfahren (CT, MRT, 18F-FDG-PET,) eingesetzt werden. Dies gilt auch bei unklaren Befunden.
Engmaschig durchgeführte Nachsorgeuntersuchungen sind notwendig.
REFERENZEN
- Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Dermatologische Gesellschaft, AWMF: S2k-Leitlinie Merkelzellkarzinom (MZK, MCC, neuroendokrines Karzinom der Haut), Update 2018, AWMF Registernummer: 032/023Letzter Zugriff: 04.06.2019